Pilgern von A – Z
Auf dem Camino del Norte von Santander nach Santiago de Compostela – Texte: Stephanie Heinze (Copyright)
Anfang unserer Planung
Im Juni 2017 haben wir mit der Planung des Projektes begonnen. Im Laufe der Zeit wurden Logo, Flyer, Homepage und Pressemitteilung erstellt, Sponsoren und Wegpaten gesucht und das Benefiz-Projekt öffentlich gemacht, um über Morbus Parkinson aufzuklären und Spenden für die Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung zu sammeln.
Anfang unserer Pilgerwanderung
Wir waren am Anfang durch einen Mageninfekt nicht ganz so fit, konnten aber, da wir gut trainiert waren, gleich zu Beginn die 20km Tagesetappen gut schaffen. Das hat uns beflügelt.
Begegnungen
Wir haben uns auf den Weg gemacht und wurden innerlich und äußerlich berührt von so vielen schönen Momenten und Begegnungen. Wir hatten intensive Begegnungen mit Menschen aus allen Ländern, die zu Pilger-Freunden wurden. Sie sind mit uns einen Teil des Weges gelaufen und uns während des Weges ans Herz gewachsen und wir hatten auch Begegnungen, die nicht von dieser Welt waren.
Das Miteinander auf dem Jakobsweg ist etwas ganz Besonderes. In einer zunehmend unpersönlichen und schnelllebigen Zeit und einer Gesellschaft, die uns vorgibt wie wir SEIN sollen, wird Freundlichkeit, Gemeinsamkeit und ehrliches Interesse an dem Gegenüber wieder groß geschrieben und das ist einfach wunderbar!
Der Weg begeistert und öffnet Menschen, die im Moment des Kennenlernens noch Fremde sind und während des Weges oder in einer Herberge beim gemeinsamen Essen und Kochen innerhalb kürzester Zeit zu Pilgerfreunden werden lässt. Menschen, die einem das kostbarste schenken was sie als Pilger haben, ihre Zeit und ihre volle Aufmerksamkeit.
Camino del Norte
Gleich zu Beginn der Planung war für uns klar, wir wollen auf dem Küstenweg „Camino del Norte“ pilgern. Als Start wählten wir Santander aus, 560 km nach Santiago de Compostela. Dieser Weg mit seinen Küsten-Abschnitten ist unglaublich schön. Schön ist auch, dass dieser Weg nicht „überfüllt“ ist, anders wie der Hauptweg. Nachteil ist, dass dieser Weg über weite Strecken nicht gut ausgeschildert ist und es zeitweise für es uns eine Herausforderung war, auf dem Weg zu bleiben.
Darüber hinaus gibt es leider auch ein paar Abschnitte, die an der Straße entlang gehen. Aber die vielen schönen Ausblicke, die hübschen Küstenorte, die jedoch immer wieder folgten bleiben uns in bester Erinnerung.
Dankbarkeit & Demut
Wir sind sehr dankbar, dass wir diesen Weg mit gemeinsam gehen durften und wir gesund unser Ziel erreicht haben. Die gemeinsame Zeit hat uns fest zusammengeschweißt. Wir durften die Macken des anderen kennenlernen und auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, haben aber niemals die Achtung und den Respekt gegenüber dem anderen verloren. In den Momenten, in denen es uns nicht gut ging, konnten wir uns aufeinander verlassen, das war eine wichtige Erfahrung. Wir haben zusammen gelacht und zusammen geweint und sind dankbar für jeden einzelnen Tag.
Wir hatten eine gemeinsame Mission und diese haben wir erfüllt.
Einfachheit
Unsere tägliche Aufgabe war „Gehen / Essen / Schlafen“.
Das Ziel war: Santiago de Compostela. „Simplify your life“
In der Tat, es braucht nicht viel, um glücklich zu sein!
Tagsüber ein Stück Brot, Käse, Obst, Müsliriegel, (Danke an unsere Sponsoren!), genug Wasser um über den Tag zu kommen sowie ein leckeres Pilgermenü am Abend. Dazu eine saubere Unterkunft, ein halbwegs bequemes Bett sowie ein paar Kleidungsstücke zum Wechseln – fertig ist das tägliche Glück.
Entschleunigung
In den Momenten des Weges, in denen wir schweigend gelaufen sind, haben wir Raum und Zeit hinter uns gelassen und waren nur im Hier & Jetzt: „e n t s c h l e u n i g t“
Freiheit
„… ist das Einzige was zählt.“ (M.M.Westernhagen)
Freiheit ist ein großes Privileg. Freiheit bedeutet 10 Jahre nach der Diagnose auf dem Jakobsweg zu pilgern. Das hat mich stark gemacht, für alles was noch kommt.
Fazit: „Erfülle Dir Deine Wünsche, solange es noch geht, dann musst Du später nicht bedauern, dass Du es nicht gemacht hast.“
Gesundheit
„Gott sei Dank“ – hatten wir keine größeren gesundheitlichen Probleme. Unsere Füße haben uns gut und weit getragen und wir hatten auch nur wenige, harmlose Blasen. Bei einigen Pilgerfreunden sah das deutlich schlimmer aus. Unsere Füße haben eine komplett neue Haut bekommen. Es hat eine Runderneuerung stattgefunden.
Göttliche Kraft
Wir konnten die göttliche Kraft in uns spüren und fühlten uns geleitet und beschützt.
Hilfe & Helfende Hände
Wir haben Hilfe erhalten und angenommen. Helfende Hände, die uns gereicht wurden, als wir Flüsse überquert haben, Hände, die da waren, um uns mit Wanderstöcken bei steilen und matschigen Wegen hochzuziehen. Wir haben Pilgern, die keinen Sonnenschutz hatten mit Sonnenmilch ausgeholfen, haben unser Essen geteilt und hatten immer ein offenes Ohr für Andere.
Fazit: „Das Gute geschieht im Alltäglichen“ (Monika Minder)
Irrwege
In den ersten Tagen des Jakobsweges ist man noch nicht vertraut mit dem Finden des Weges. Man liest ständig im Reiseführer nach und überprüft, ob man noch auf dem „richtigen“ Weg ist. Man übersieht dabei die offensichtlichen Zeichen in Form von Pfeilen und Muscheln und sucht verzweifelt an jeder Ecke nach Wegmarkierungen, bis man lernt, dem Weg zu vertrauen und allmählich entspannter wird. Auch ein Irrweg gehört mal dazu.
Fazit:
„Wir bleiben auf dem Weg“
„Man muss nicht immer alles verstehen – es gibt Tage da ist ein Ort der auf der Landkarte war plötzlich verschwunden“.
„Manchmal muss man erst den falschen Weg nehmen, um den richtigen zu finden“.
Jakobsweg
Warum pilgern so viele Menschen, ob jung oder alt, allein oder in einer Gruppe nach Santiago de Compostela? Auszug aus dem Buch St. Jakob und der Sternenweg von Michael Mitterauer:
Das Pilgern auf dem Jakobsweg bewegt die Menschen. Es lässt sich sicher nicht behaupten, dass der Boom, den die Pilgerschaft nach Santiago de Compostela in unserer Zeit erlebt, eine bloße Wiederholung des großen Aufschwungs im Hoch- und Spätmittelalter darstellt. Zu unterschiedlich sind der jeweilige gesellschaftliche Kontext, die Motive der Pilger, das religiöse Weltbild in das sie eingeordnet sind. Und doch lassen sich Zusammenhänge erkennen. Die Ausstrahlungskraft Santiagos im Mittelalter ist ähnlich enigmatisch wie jene in der Gegenwart.
Der Jakobsweg ist ein besonderer Pilgerweg. Man sagt auch Sternenweg, hierzu, da er der Milchstraße folgt bzw. sie auf Erden widerspiegelt. Die Faszination Jakobsweg war auch für uns jeden Tag spürbar.
Kompromisse
Natürlich muss man zu zweit immer auch Kompromisse machen und auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Das war nicht immer einfach und die Diskussion begann manchmal schon bei der täglichen Suche nach Pfeilen und Muscheln. Es kam auch mal vor, dass wir 5 km in die falsche Richtung wanderten und dann die Strecke wieder zurücklaufen mussten. Da kam dann Freude auf.
Fazit: „Das größte Kompliment was man einem anderen Menschen machen kann, ist ihn so zu akzeptieren, wie er ist“.
Kathedrale von Santiago de Compostela
Wehmut kehrt ein, wenn man am letzten Tag zum letzten Mal den Rucksack packt und weiß, dass es keinen weiteren Tag mehr gibt, kein Tagesziel mehr, denn man erreicht heute das Ziel.
Der Weg durch die Vororte von Santiago in Richtung auf die Kathedrale bietet einem die Gelegenheit sich auf das Ankommen zu konzentrieren. Irgendwann sieht man von weitem die ersten Türme der Kathedrale und dann geht es ganz schnell. Man steht vor diesem imposanten und wunderschönen Bau, weint, lacht und ist einfach nur glücklich unfassbar glücklich.
Um 12h startet der Pilger-Gottesdienst – ein „Muss“ für jeden Pilger. Hier werden die Pilger aus allen Ländern in den verschiedenen Sprachen begrüßt, was sehr ergreifend ist. Der Höhepunkt des Gottesdienstes ist das Schwenken den riesigen Weihrauchkessels durch die Kathedrale. Ca. 70 Meter ist das Querschiff der Kathedrale breit, durch die der Kessel fliegt.
Fazit: „Große Schritte erreicht man, in dem man viele kleine Schritte geht.“
Leiden
Der Camino fordert und zeigt jedem seine körperlichen und seelischen Grenzen. In dem Moment, in dem man mit seinen Kräften am Boden ist, stellt er Dich vor die Prüfung und das Leiden beginnt. Wenn man es dann schafft weiterzugehen, lernt mal viel über sich und über das Leben.
Fazit: Man muss erst ein Tal durchschreiten, um den Himmel wieder zu sehen.
Die Bergetappen in Galizien – 950 Höhenmeter Aufstieg / 820 Höhenmeter Abstieg und gleich danach 750 Höhenmeter Aufstieg / 430 Höhenmeter Abstieg – haben uns ziemlich zu schaffen gemacht. Morgendliche Temperaturen um den Gefrierpunkt, dazu Regen und Nässe sowie eine Übernachtung im eiskalten Kloster… all das sind die Momente, die wir zwar nur an wenigen Tagen hatten, die uns aber viel abverlangt haben. Zum Glück wurde das Wetter irgendwann wieder besser und unsere Stimmung auch.
Fazit: „Es gibt Berge, die man überwinden muss, sonst geht der Weg nicht weiter.“
Morbus Parkinson
Das Gefühl den Weg mit der Krankheit geschafft zu haben, ist einfach unbeschreiblich und setzt Dopamin (Glücksgefühle) frei. Der Camino ist jedoch kein Spaziergang. Man sollte gerade mit einer chronischen Krankheit körperlich weitestgehend „fit“ sein.
Darüber hinaus ist eine gute medikamentöse Einstellung Voraussetzung und man muss sich auch zutrauen, über lange Zeit jeden Tag zu laufen. Eine gute Vorbereitungszeit ist zu empfehlen. Nur dann schafft man diese Etappen. Aus der eigenen Erfahrung heraus kann ich sagen, es ging alles prima bis die Bergetappen kamen und ich an meine Grenzen gekommen bin.
Aber das ist auch bei gesunden Menschen so. Während des Laufens hatte ich keine Off-Phasen. Mein Körper war nach ein paar Tage komplett auf das Laufen programmiert. Eine Energiequelle war angezapft, die es mir trotz chronischer Krankheit und einer Bewegungsstörung möglich machte, zu laufen, zu laufen, zu laufen.
Wichtig: Wir wollten mit diesem Projekt nicht vermitteln, dass jeder Erkrankte den Jakobsweg laufen soll. Aber jeder kann sich Ziele setzten, sich etwas zutrauen, an sich glauben, und diese Ziele auch erreichen!
Natur
Wie unendlich schön ist es früh morgens bei klarer, frischer Luft loszulaufen. Wie weit und türkisblau ist das Meer, wie blau und endlos ist der Himmel, wie rot ist die Sonne, wenn sie untergeht, welche Geräusche machen Wellen, welche Vögel zwitschern uns ein Ständchen, wie verdammt grün und saftig sind die Wiesen, wie farbenfroh sind die vielen Blüten, wie unglaublich hoch und endlos können Berge sein, wie flauschig sind Kühe, wie groß sind Ochsen, wie laut kräht ein Hahn und wie süß und putzig sind Jungtiere (Fohlen, Kälber, Lämmer, Kätzchen und Welpen) „Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken“.
Orte
Wir haben so viele schöne Orte auf diesem Weg gesehen. Um nur einige zu nennen: Santander, Boo de Pielagos, San Vincente de la Barquera, Aviles, Soto de Luina, Gijon, Cadavedo, Luarca, Navia, Tapia de Casariego, Ribadeo, Mondonedo, Miraz, Sobrado de Monxes, Azura & Santiago de Compostela.
Fazit: „Die schönsten Momente sind die kleinen Momente, in denen Du spürst, du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort“
Pilgerurkunde
Die Pilgerurkunde in Spanisch „Compostela“ wird vom Pilgerbüro „Oficina de Peregrinos“ in Santiago de Compostela gegen Nachweis aller Pilger-Stempel im Pilgerausweis ausgestellt. Wichtig sind hierbei die letzten 100 Kilometer nach Santiago. Es kann durchaus passieren, dass man gut und gerne mit vielen anderen Pilgern aus der ganzen Welt ca. 1-2 Stunden ansteht, um diese Urkunde zu erhalten.
Die Urkunde dann in den Händen zu halten ist etwas ganz besonderes. Selbstverständlich hat sie zu Hause einen Ehrenplatz an der Wand.
Fazit: „Sei nicht nur stolz, wenn Du ein Ziel erreicht hast. Sei stolz auf jeden Schritt, der dich deinem Ziel näher gebracht hat.“
Quellen
Erfreulicherweise gibt es in den Bergregionen oftmals die Möglichkeit, an Quellen frisches Wasser abzufüllen, die wir dankend in Anspruch genommen haben. Einzigartige Brunnen in Muschelform oder direkt aus alten Steinen kommend haben unsere Sinne berührt und unseren Durst gelöscht.
Fazit: „Wasser ist die treibende Kraft der gesamten Natur“. Leonardo da Vinci
Rastplätze
Nachdem wir zu Beginn immer genau dort Rast gemacht haben wo wir gerade Hunger hatten und uns einfach irgendwo hingesetzt haben – haben wir nach ein paar Tagen immer darauf vertraut, dass gleich hinter der nächsten Ecke für uns ein Geschenk wartet = ein wunderschöner, schattiger Platz zum rasten.
Fazit: „Es lohnt sich weiterzugehen, bis man das bekommt, was für einen bestimmt ist.“
Regionen
Kantabrien, Asturien und Galizien, das waren die Stationen unserer Reise. Der Weg ist so vielseitig, dass es nur sehr schwer ist, hier eine Bewertung der einzelnen Region abzugeben. Pro Region gibt es außerdem besondere kulinarische Köstlichkeiten, die wir natürlich alle probiert haben Mein persönlicher Favorit war Asturien, wunderschöne Strände, idyllische Orte und tolle Wege entlang der Küste.
Fazit: „Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.“
Steine
Es gab Tage, da wurden uns Steine in den Weg gelegt:
Der Weg war steinig, steil und noch dazu rutschig und matschig. Man musste aufpassen, dass man nicht im Schlamm ausrutscht. Aber all das hat uns nicht aufgehalten – wir sind Schritt für Schritt weiter gegangen, sind auf unserem Weg geblieben und haben uns nicht abschrecken lassen. Die steinigen Wege hatten bald darauf ein Ende und wir haben unser Ziel erreicht.
Fazit: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“
Team – Never change a winning Team! Danke an unser Team:
Anita Maria Althaus-Schröter hat uns während des Weges betreut und sich um unsere täglichen Übernachtungen gekümmert. Sofern die Möglichkeit bestand zum selber kochen, hat sie uns abends mit Ihren „spannenden“ Pasta-Kreationen und morgens mit leckerem Obst mit Müsli zum Frühstück verwöhnt.
Markus Zimmermann, mzi-Design, arbeitet seit 2014 sehr eng und vertrauensvoll mit dem Team der Hilde-Ulrichs -Stiftung für zusammen. Markus ist unser kreativer Kopf im Team. Als Webdesigner findet er immer eine Lösung, die allen gefällt. Markus weiß, wie man etwas wirkungsvoll ins rechte Bild rückt. Seine Zuverlässigkeit und sein Engagement für den guten Zweck zeichnen ihn aus und wir sind sehr dankbar für seine tolle Arbeit.
Karl Heinz Brass ist vor 10 Jahren mit der Diagnose Morbus Parkinson den Jakobsweg gelaufen und hat dies in einem Film dokumentiert. Uns hat dies inspiriert, selbst auch den Jakobsweg zu gehen. Wir waren sehr glücklich, als wir Karl Heinz als Coach für unser Projekt gewinnen konnten. Karl Heinz ist unser großes Vorbild und er ist uns ein sehr guter Freund geworden. Er hat immer an uns geglaubt und uns tatkräftig im Vorfeld und während der Reise unterstützt. Wir sind sehr dankbar dafür. Sein Motto ist auch unseres geworden: „Lasst uns aufhören zu jammern, was nicht mehr geht, sondern das mit Freude tun, was noch möglich ist.“
Unterkunft
Wir haben während des Weges alle Übernachtungsformen erlebt: Herbergen mit 8 – 24 Plätzen in Stockbetten-Form, liebevoll von Hospitaleros geführte Unterkünfte auf Spendenbasis, Kloster-Übernachtungen, FeWo, Appartements, Hotels und Pensionen. Jede Unterkunft war ein ganz besonderes Erlebnis und heute lachen wir über schnarchende Mit-Pilger/innen.
Toilettenspülungen, die sich anhören wir ein Raketenstart oder spanische Fußballfans, die das Champions-League Halbfinale bis nachts um 5h mit Feuerwerk auf der Straße vor unserm Hotel ausgiebig feiern mussten und über Laternen, die die ganze Nacht in unser Zimmer leuchteten.
Wie dankbar man doch ist, wenn man endlich wieder im eigenen Bett schlafen kann.
Ultreija!
Ist ein uralter Pilgergruß, der soviel wie „Vorwärts, geh über dich hinaus“ bedeutet. Das ist uns tatsächlich passiert. Der Weg hat uns „Flügel “ gegeben.
Verpflegung
Eigentlich kein Problem auf dem Jakobsweg. Allerdings muss man sich in einigen Regionen darauf einstellen, dass es keine großen Einkaufsmöglichkeiten unterwegs gibt und man daher rechtzeitig seinen Proviant auffüllen muss. Wir hatten zwei Sponsoren, die uns mit leckerem Müsli & Power-Riegel ausgestattet haben, sodass wir auch immer unseren Energieschub dabei hatten. Abends gibt es dann überall „Pilger-Menüs“. Diese beinhalteten ein 3-Gang-Menue inkl. Wein und Wasser für etwa 10-15 Euro!
Fazit: „Essen hält Leib und Seele zusammen“
Wetter
Wenn Engel reisen. Tolles Pilgerwetter hatten wir zu Beginn unserer Reise. Viel Sonne und immer eine leichte Brise am Meer.
In den Bergen von Galizien hatten wir dann morgens Frost und Bodennebel. Nach Auflösung des Nebels war es sonnig, aber kalt. Am Nachmittag goss es dann wie aus Kübeln. Zum Glück hielt dieses Wetter nicht lange an.
Danke nochmal an unsere Freunde der Berliner Wetterkarte e.V. für die tolle Unterstützung und Wettervorhersage für das tolle Wetter für unseren „Ziel-Einlauf“ in Santiago de Compostela.
Fazit: „Die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Unser Leuchten war kilometerweit sichtbar“
Xacobeo (heiliges Jahr)
Xacobeo ist die galicische Kurzform für Año Santo Jacobeo = Heiliges Jakobsjahr.
Ein Heiliges Jahr findet nur sehr selten statt und zwar immer nur dann, wenn der Festtag des Heiligen Jakobus (25. Juli) auf einen Sonntag fällt. Das letzte heilige Jahr war 2010, das nächste ist in 2021. In dem Jahr wird dann die heilige Pforte in der Kathedrale von Santiago geöffnet. Den Pilgern, die dadurch gehen, werden alle Sünden erlassen – ein sogenannter Generalablass.
Y-Gabelung
Es gibt Gabelungen auf dem Weg, bei denen man erstmal nicht weiter weiß. Es gibt einen Weg links und einen Weg rechts nach Santiago. Was macht man in diesem Moment? Man zieht seinen Reiseführer zu Rate, na ja man versucht es jedenfalls.
Fazit: „Zweifle nicht an Deinem Bauchgefühl. Wenn etwas in Deinem Inneren sagt, dass etwas an einer Situation nicht stimmt, dann vertraue darauf.“
Ziel
DAS PROJEKT IST BEENDET
Die Kathedrale von Santiago de Compostela haben wir am Sonntag, 6. Mai 2018, gegen 10:15h erreicht. Den Moment werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen.
EPILOG
Ich möchte dem wichtigsten Menschen in meinem Leben – meinem Mann – auch auf diesem Wege nochmal sehr herzlich danken. „Danke, dass Du dieses Projekt vom ersten Moment an mit unterstützt hast und mich ermutigt und bestärkt hast diesen Weg zu gehen. Das ist so ein großes Geschenk und ich bin Dir dafür sehr, sehr dankbar“ ♥️
Auf der Suche nach mir selbst, nach meinem
eigenen Ich, fand ich den Menschen,
der mir helfen wird, mich selbst zu verstehen,
und der mich trotzdem mein Leben leben lässt.
(Autor: unbekannt)